Die Garantie für unabhängigen Journalismus: Werden Sie Genossenschaftsrätin der Republik.
Sehr geehrte Frau Verlegerin
Sehr geehrter Herr Verleger and everybody beyond!
Seit Anfang Juli läuft das achte Geschäftsjahr der «Republik». Alles deutet darauf hin, dass wir das siebte Geschäftsjahr ohne existenzielles Drama werden abschliessen können – dank Ihnen und Ihren über 26’000 Kolleginnen in der Verlagsetage. Für die von der Revision bestätigten Zahlen und die Abnahme des Geschäftsberichts müssen Sie sich wie immer bis zur Urabstimmung im Herbst gedulden. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie bis dahin nichts weiter zu tun hätten. Ganz im Gegenteil.
Die «Republik» wurde 2018 auf den Schultern der Genossenschaft Project R gegründet – der Genossenschaft, zu der Sie als Besitzerin einer Jahresmitgliedschaft auch gehören (mit einem Monatsabo oder einem vergünstigten Jahresabo aus der Frühjahrskampagne gehören Sie nicht dazu – aber was nicht ist, kann ja noch werden).
Diesen Aufbau begründeten wir damals, im März 2017 und noch bevor irgendjemand den Namen «Republik» kannte, so:
«Bei publizistischen Produkten ist die Frage der Unabhängigkeit zentral. Denn Medien gehören ihrem rechtlichen Besitzer nur halb – die andere Hälfte gehört der Öffentlichkeit. Das führt in der Krise zu Problemen. Etwa, wenn Besitzer politischen Einfluss nehmen wollen. Oder wenn sie den Journalismus aus Rendite-Überlegungen verkümmern lassen (…).
Die Genossenschaft ist mitglieder-, spenden- und stiftungsfinanziert. Die Macht liegt hier primär in den Händen der Leserinnen und Leser. Egal, wie beeindruckend die Einlage einzelner Spender ist – in einer Genossenschaft gilt das demokratische Prinzip: one person, one vote.»
Und so wurde es umgesetzt. Die Genossenschaft hält heute 46,6 Prozent der Aktien der Republik Magazin AG. Aus zwei Gründen: Sie ist unsere Garantie gegen oligarchische Strukturen in der Verlegerschaft und unser Gradmesser dafür, ob wir den Job erledigen, den wir zum Start der «Republik» versprochen haben: eine Zukunft für unabhängigen Journalismus abseits der grossen Verlage zu bauen. Vielleicht schwant es Ihnen an dieser Stelle: Ihre Verantwortung ist grösser, als Sie dachten.
Und damit kommen wir zu der Aufforderung, mit der wir Sie in den verdienten Sommer entlassen möchten: Im Herbst endet die zweite Legislatur des Genossenschaftsrats von Project R. Viele der Rätinnen und Räte beenden damit ihr sechstes Jahr im Genossenschaftsrat und werden voraussichtlich ihr Amt niederlegen.
Das bedeutet, wir suchen nach Nachfolgerinnen: Nach insgesamt mindestens 30 tollen Menschen, die als Genossenschaftsräte nachrücken können. Menschen, die sich einsetzen wollen für Journalismus und Demokratie, für die Republik und für mögliche weitere Projekte. Menschen, die sich ehrenamtlich mit neuen Ideen im Journalismus und im Verlagswesen auseinandersetzen wollen. Die der Republik-Crew im Rothaus mit Feedback und Ideen beiseitestehen und den Vorstand der Genossenschaft strategisch und in finanziellen Fragen begleiten und beraten wollen.
Sie könnten sich vorstellen, zu kandidieren? Dann finden Sie hier mehr Details zu Rolle und Aufgaben des Genossenschaftsrats und auch dazu, wie Sie kandidieren können. Falls Sie schon sicher sind, dass das ein Job für Sie wäre, können Sie Ihr Interesse auch direkt hier anmelden. Und wenn Sie gerne noch mehr Verantwortung übernehmen wollen – auch das Präsidium des Genossenschaftsrats wird neu besetzt werden. Hier finden Sie das Stellenprofil.
Wenn Sie schon bei der letzten Wahl vor drei Jahren dabei waren, dann erinnern Sie sich vielleicht, dass wir damals einen starken Fokus auf das Thema Diversität gelegt hatten. Wir achten auch dieses Mal wieder auf eine möglichst vielfältige Zusammensetzung des Rats. Wir freuen uns natürlich über jede Kandidatur. Aber besonders freuen wir uns, wenn Sie weiblich, queer oder nonbinär und unter 40 sind – und Lust darauf haben, sich in unserem Genossenschaftsrat zu engagieren.
Wir wünschen Ihnen allen, weiblich, queer, nonbinär, männlich, alt oder jung, PoC, mit und ohne Migrationsgeschichte und everybody beyond, einen ruhigen Sommer und eine verdiente Pause vom Alltag – und würden uns freuen, Sie im Herbst als Kandidatin im Rothaus begrüssen dürfen.
Ihre Crew von Project R und der «Republik»
PS: Sie möchten kandidieren, sind aber noch kein Genossenschaftsmitglied? Schliessen Sie hier eine Jahresmitgliedschaft ab – es dauert keine zwei Minuten, versprochen.
PPS: Sie möchten lieber erst mal von der Seitenlinie zuschauen? Dann ist ein Monatsabonnement vielleicht das Richtige.
PPPS: Sie glauben, Glutamat sei böse, Multitasking nur eine Frage der Konzentration und die Texte der Republik meist zu lang? Dann haben wir ein neues Format für Sie: Seit Juni gehen wir unter dem Titel «Besser wissen» in kurzen, informativen Texten populären Irrtümern nach. Viel Spass!
PPPPS: Noch ein zweiter Lesehinweis – diesmal in die ganz andere Richtung: Melinda Nadj Abonjis Essay zur Geschichte der Eugenik in der Schweiz ist mit seinen über 70’000 Zeichen schon fast ein Buch, aber ganz unabhängig von seiner Länge eine unbedingte Leseempfehlung zu einem bewegenden und höchst relevanten Thema.
PPPPPS: Schon im März freuten wir uns auf Yves Wegelin. Jetzt hat die Vorfreude ein Ende: Am 1. Juli durften wir ihn als Redaktor für politische Ökonomie im Rothaus begrüssen. Willkommen!
PPPPPPS: Sie haben noch mehr Fragen zu einer möglichen Kandidatur? Melden Sie sich unter kontakt@republik.ch.
Bildcredit: Nick Lobeck
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