Stimmen Sie ab in der siebten ordentlichen Urabstimmung der Project R Genossenschaft.
Sehr geehrte Frau Verlegerin, sehr geehrter Herr Verleger and everybody beyond!
Ohne Journalismus keine Demokratie: Die «Republik» hat sich dieses Motto bei ihrer Gründung auf die Fahne geschrieben. Und in Zeiten des Krieges, der Propaganda und der allgegenwärtigen Diskursverschärfung ist es wichtiger denn je.
Weder der Journalismus noch die Demokratie gedeihen einfach von selbst. Es gibt sie nur, weil zahlreiche Menschen sich immer und immer wieder dafür einsetzen. Wir setzen uns ein für einen unabhängigen, machtkritischen Journalismus, der den öffentlichen Diskurs voranbringt.
In Zeiten von Fake News und Empörungswellen ist das eine anspruchsvolle Aufgabe, dessen sind wir uns bewusst. Aber sie ist unser ständiges Bemühen. Wir bleiben von ihrer Dringlichkeit überzeugt. Und unsere tägliche Arbeit ist nur möglich, weil unsere Verlegerinnen uns unterstützen.
Setzen Sie sich mit uns dafür ein, dass wir unsere Aufgabe auch zukünftig weiter wahrnehmen können!
Journalismus trägt Verantwortung. Es ist wichtig, welche Geschichten erzählt werden. Und welche nicht. Es ist wichtig, wer als vertrauenswürdig gelten kann. Und wer nicht.
Vertrauen ist die Basis, um auch in verworrenen und unsicheren Zeiten die Orientierung zu behalten und handlungsfähig zu bleiben. Doch Vertrauen will verdient sein – und entsteht nur durch Transparenz. Wir sind davon überzeugt, dass ein Medienunternehmen transparent arbeiten muss. Nicht nur, wenn alles gut läuft, sondern auch und gerade dann, wenn wir Schwierigkeiten haben. Nur indem wir Rechenschaft ablegen und uns kritischen Fragen stellen, können wir aus unseren Fehlern lernen und so etwas im Mediensystem bewegen.
An dieser Stelle aus gegebenem Anlass ein kurzer Hinweis: Sie finden hier unsere gesamte Kommunikation in Sachen Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen einen Mitarbeiter der «Republik» sowie eine Zusammenstellung der Berichterstattung anderer Medien dazu.
Jedes Jahr legen wir im Rahmen der Urabstimmung der Project R Genossenschaft die Karten offen. Sowohl Geschäftsbericht als auch Jahresrechnung müssen von den Mitgliedern der Project R Genossenschaft abgenommen werden. Als Verlegerin sind Sie vermutlich inzwischen diese Pflichten gewohnt – betrachten sie aber hoffentlich nicht als Routineübungen. Es ist wichtig, dass Sie uns aufmerksam auf die Finger schauen. Auf der Urabstimmungsplattform finden Sie alle Informationen, die Sie benötigen.
Abstimmen können nur Mitglieder der Project R Genossenschaft, nicht Monatsabonnentinnen oder Probeleser. Sie wollen beim nächsten Mal dabei sein? Hier entlang.
Die siebte ordentliche Urabstimmung der Project R Genossenschaft hat folgende Traktanden:
Genehmigung Geschäftsbericht inklusive Konzernrechnung
Genehmigung Jahresrechnung Project R
Entlastung Vorstand
Wahl Revisionsstelle
Ergänzungswahl Vorstand
Festlegung/Bestätigung Mitgliederbeiträge
Neben den regulären Traktanden gibt es also auch eine Ergänzungswahl für den Vorstand. Der kürzlich erneuerte Vorstand, der nun seit bald 100 Tagen im Amt ist, hat Verstärkung gesucht und gefunden: Moritz Zumbühl. Der Zürcher Digitalunternehmer kann das Gremium mit seinem Know-how ideal ergänzen und zudem das Durchschnittsalter deutlich senken – ein Wunsch, den einige von Ihnen bei der ausserordentlichen Urabstimmung im Juli geäussert haben.
Die Urnen sind offen vom 10. bis zum 26. November, stimmen Sie jetzt ab. Wenn Sie sich mit Ihren Kolleginnen aus der Verlagsetage austauschen wollen, finden Sie hier die Debatte zur Abstimmung.
Spätestens bei der Lektüre des Geschäftsberichts werden Sie bemerken, dass die «Republik» ein turbulentes und schwieriges sechstes Geschäftsjahr hinter sich hat. Wir berichteten Ihnen im vergangenen Frühjahr, dass wir das angepeilte Wachstumsziel deutlich verpassen würden. Wir waren gezwungen, die geplanten Ausgaben stark zu reduzieren und uns von acht Mitarbeitenden zu trennen. Es waren schwierige Entscheidungen, die unsere Crew und unser Unternehmen auf eine harte Probe stellten.
Was uns bestärkt, sind Sie. Sie haben diese Krise und unsere Entscheidungen nicht gleichgültig zur Kenntnis genommen, sondern uns kritisch begleitet, im Dialog, per E-Mail, im persönlichen Gespräch. Und Sie haben massgeblich dazu beigetragen, dass wir unser Geschäftsjahr trotz eines Defizits, das höher ausfällt als geplant, mit knapp 29’000 Verlegerinnen abschliessen konnten.
Für das seit Juli laufende siebte Geschäftsjahr haben wir uns neu aufgestellt. Das aktuelle Budget spiegelt diesen Kurswechsel wider: Es ist deutlich tiefer als das des Vorjahres. Es entspricht den Einnahmen durch rund 27’500 voll zahlende Verlegerinnen – dem Stand im Frühjahr 2023.
Aufmerksamen Verlegerinnen fällt hier möglicherweise die Differenz zur Zahl in unserem Cockpit auf, wo Sie die Anzahl der Verleger in Echtzeit verfolgen können. Dass die Zahlen nicht gleich sind, liegt daran, dass wir im Cockpit keinen Unterschied zwischen weniger und mehr zahlenden Verlegerinnen machen. Jeder Verleger, egal wie viel er zahlen kann, unterstützt uns und leistet einen Beitrag. Es gibt Menschen in unserer Community, die sich eine Jahresmitgliedschaft nicht leisten können und deshalb einen vergünstigten Preis zahlen; es gibt aber auch Mitglieder, die als Gönner mehr bezahlen. Seit diesem Frühjahr gibt es zudem Menschen, die zum 5-Jahres-Jubiläum zu einem frei wählbaren Preis an Bord gekommen sind. In unserer täglichen Arbeit spielt diese Unterscheidung keine Rolle. Aber für unsere finanzielle Planung macht sie einen Unterschied.
Denn aktuell liegt die umgerechnete Anzahl derer, die den vollen Preis bezahlen, unter 27’000 – und die Einnahmen damit unter den aktuell budgetierten Ausgaben. Das bedeutet: Trotz der sorgfältigen Planung bleibt die Situation angespannt. Wir müssen bis Ende des Geschäftsjahres im Juni klar mehr Mitglieder und Abonnentinnen gewinnen, als wir verlieren. Zeichnet sich dies nicht in den kommenden Monaten ab, werden wir gezwungen sein, unsere geplanten Ausgaben nochmals anzupassen.
Es wird noch sehr viel Einsatz brauchen, um die «Republik» nachhaltig zu etablieren und die Medienlandschaft auch längerfristig zu verändern. Die «Republik» bleibt ein Projekt gegen die Wahrscheinlichkeit und eine kleine Rebellion für den Journalismus. Und sie ist weiterhin auf Ihre Unterstützung angewiesen.
Ich komme an Bord.Das letzte Jahr hat nicht nur uns, es hat auch Sie, liebe Verlegerinnen und Verleger, auf eine harte Probe gestellt. Wir schätzen uns glücklich, über 28’000 von Ihnen an Bord und in unserem Rücken zu wissen. Das ist keine Selbstverständlichkeit – vielen Dank!
Die «Republik» ist nicht perfekt. Wir mussten mehrere geschätzte Mitarbeiter entlassen; wir waren nicht gefeit gegen machtstrukturelle und sexistische Dynamiken; wir haben weiterhin keine definitive Antwort darauf, wie gross der Markt für leserinnenfinanzierten, unabhängigen Journalismus tatsächlich ist.
Doch es gibt auch erfreuliche Nachrichten: Bettina Hamilton-Irvine und Daniel Binswanger haben sich als Chefredaktions-Duo gut eingespielt, und Daniel Binswanger, der den Co-Leitungsposten zunächst nur interimistisch antrat, hat sich nun entschlossen, definitiv in der Chefredaktion zu verbleiben. Wir freuen uns!
Wir sind überzeugt, dass die Notwendigkeit der «Republik» heute grösser ist denn je. Ohne Journalismus keine Demokratie: Beide sind nicht selbstverständlich. Setzen wir uns für sie ein!
Ihre Crew von Project R und der «Republik»
PS: Weil es auch ohne Rechtsstaat keine Demokratie gibt, ist die Justizberichterstattung seit jeher ein Kernthema unserer Publizistik. Neu dabei ist seit Ende Oktober der Podcast «Dritte Gewalt»: Alle zwei Wochen spricht Gerichtsreporterin Brigitte Hürlimann mit «Republik»-Produzent Boas Ruh über einen Gerichtsfall, der sie besonders beschäftigt hat. Zu hören auf Republik.ch oder überall, wo es Podcasts gibt.
PPS: In einem neuen Newsletter beobachten wir für Sie das Weltgeschehen, filtern das Wichtigste heraus, ordnen es ein – und schicken es Ihnen jeden Freitag ansprechend verpackt in Ihre Inbox. Das Ganze ist auch für Nicht-Verlegerinnen kostenlos – anmelden können Sie sich hier.
PPPS: Die Klimakrise ist hier. Die Lage ist ernst. Und das erste Produkt des Klimalabors ist vor drei Tagen gestartet: «Challenge Accepted». Wir richten den Blick auf Menschen, die in der Klimakrise einen Unterschied machen wollen. Und gehen gemeinsam der Frage nach: Wie kommen wir aus dieser Krise wieder raus? Neugierig, kritisch, konstruktiv. Mit Artikeln, Debatten, Veranstaltungen. Sie sind noch nicht dabei? Dann melden Sie sich hier für den (kostenlosen) Newsletter an.
PPPPS: Die «Republik» wurde 2022 das erste Mal im «Jahrbuch Qualität der Medien» erfasst. Die jetzt publizierte Studie zeigt, dass sich die «Republik» durch hohe Relevanz und Einordnungsleistung auszeichnet: «Republik.ch hat mit nzz.ch und WOZ sogar die stärksten Einordnungsleistungen der ganzen Medienarena», so das FÖG (Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich).
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