Haben Sie Ihre Mitgliedschaft schon erneuert? Ausserdem: Die Republik-Bibliothek und Prints aus der Ukraine.
Sehr geehrte Frau Verlegerin
Sehr geehrter Herr Verleger and everybody beyond!
Wir halten viel von Optimismus. Doch er ist kein Allheilmittel – und beileibe nicht immer angebracht. In einer breit angelegten Werbekampagne rief die NZZ kürzlich mit einem Foto von Trump zu «Zukunftsoptimismus» auf. Im Angesicht der Wahl von Autokraten wie Trump scheinen uns kritische Analyse, Neugier auf Zusammenhänge und reflektierte Meinungsbildung die besseren Instrumente zum Umgang mit der Realität. Und manchmal auch ganz einfach: der Einsatz für Menschlichkeit und Zusammenhalt. Dazu später.
Zuerst zu unserem Versprechen aus den letzten Newslettern: Wir versprachen Ihnen, Sie über den Stand unserer Einnahmen und Ausgaben informiert zu halten. Um insbesondere die Nicht-Buchhalterinnen unter Ihnen nicht zu langweilen, halten wir uns dabei an die wichtigsten Zahlen:
3,5 Millionen Franken: Der Umsatz, den wir kumuliert bis Ende Januar erreichen müssen, um Kürzungen im laufenden Geschäftsjahr zu vermeiden.
1,8 Millionen Franken: Der Umsatz, den wir kumuliert von Juli bis Ende November erreicht haben.
77 Prozent: Die durchschnittliche Erneuerungsrate seit Beginn des Geschäftsjahres im Juli. Sie ist um 2 Prozentpunkte höher als in vorherigen Jahren, was zum Jahresende einen wichtigen Unterschied machen kann.
Damit sind wir auf dem geplanten Kurs: Die Wintermonate sind erfahrungsgemäss deutlich umsatzstärker als der Sommer, und das Wachstum der Verlegerschaft, das wir seit Mai feststellen, hält an. Doch unser Vorhaben ist, das wissen wir, weiterhin kein einfaches. Allein im Dezember und im Januar steht für mehr als 7000 Verleger die Erneuerung ihrer Mitgliedschaft an – das ist ein Viertel von Ihnen! Entschliessen Sie sich alle, an Bord zu bleiben, wären das über 1,5 Millionen Umsatz. Und für eine realistische Planung wohl auch wieder: zu optimistisch. Doch jede Person, die erneuert, zählt und hilft, unsere Ausgaben zu decken und unser Umsatzziel zu erreichen. Damit die «Republik» den Journalismus machen kann, der Sie weiterbringt.
Sie sind noch nicht an Bord? Oder waren es einmal und überlegen, zurückzukommen? Dann wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür: Wenn wir es schaffen, pro Monat genügend neue (oder ehemalige) Mitglieder von einer Unterstützung der «Republik» zu überzeugen, dann können wir Ihnen im nächsten Newsletter wieder ganz andere Dinge erzählen und müssen Sie nicht mit Zahlen und Umsatzzielen langweilen.
Ich komme an BordBisher haben wir unser monatliches Umsatzziel übrigens im September und Oktober übertroffen, im November hingegen knapp nicht erreicht. Jeder von Ihnen macht einen Unterschied!
Kein Kinderspiel also, aber wir sind zuversichtlich. Und arbeiten an einigen Neuigkeiten. Eine davon können wir Ihnen heute vorstellen, sie freut uns ganz besonders: die Republik-Bibliothek.
Die «Republik» ist ein digitales Magazin. Würde man unsere Texte drucken – der eine oder andere erreichte durchaus die Ausmasse eines Taschenbuchs. Das wissen Sie, das wissen wir. Fallbeispiel: Als wir vor ein paar Jahren die Suchfunktion im Magazin implementierten, gab es den Filter «halbes Buch». Damit Sie gezielt nach Stücken von epischer Länge suchen konnten. Diesen Filter gibt es mittlerweile nicht mehr, (sehr) lange Beiträge publizieren wir aber auch heute noch. Und immer wieder besitzen sie auch in vielen anderen Aspekten Buchformat.
Und so entschlossen wir uns, zu handeln. Wir klärten Rechte, Kosten und Möglichkeiten – und starten die «Republik»-Bibliothek. Wir haben vier zeitlose Texte, Serien und Kolumnen ausgewählt und aus ihnen Taschenbücher im Kleinformat gemacht.
Diese Bücher präsentieren Texte, die schon in der «Republik» erschienen sind – zum Anfassen. Oder Anstreichen. Zum Eselsohren knicken und ins Regal stellen. Zum Erinnern, zum Weitergeben und Verschenken. Es handelt sich um Melinda Nadj Abonjis Text «Gesittete Grausamkeit», Mely Kiyaks «Testamente», Constantin Seibts ADHS-Kolumne «Der, der du niemals sein wirst» und gesammelte Beiträge der Serie «Besser wissen».
Ab heute schenken wir Ihnen zu jeder Erneuerung und jedem Kauf einer Geschenkmitgliedschaft eines dieser Bücher – und schicken es an eine Adresse Ihrer Wahl in der Schweiz und Liechtenstein. Es hät, solangs hät.
Zusätzlich zu den Büchern gelten auch für Geschenkabonnements und Geschenkmitgliedschaften diesen Monat unsere reduzierten Einstiegspreise: drei Monate für 48 statt 66 Franken und ein ganzes Jahr für 222 statt 240 Franken.
Republik mit Buch verschenkenAb 2025 werden die Bücher auch in ausgewählten Buchhandlungen in der Schweiz erhältlich sein. Ob wir die «Bibliothek» nach dieser Auflage weiter ausbauen, wird davon abhängen, wie erfolgreich sie – auch mit Blick auf den Umsatz – sein wird.
Viel weniger gute Nachrichten kommen von unserem Fotografen Lesha in Kyjiw. Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine berichtet er für die «Republik» in einer persönlichen Bildkolumne, wie das Leben in Kyjiw weitergeht. Seine E-Mails sind seltener geworden, er meidet es, aus dem Haus zu gehen. Das Risiko, sofort eingezogen und zum Kriegsdienst verpflichtet zu werden, ist hoch. Zu lange dauert dieser Krieg nun schon an, zu weit weg scheint jede Hoffnung, dass sich die Lage in absehbarer Zeit ändert.
Und damit kehren wir zurück zum Beginn dieses Newsletters: Sich füreinander einzusetzen, ist in diesen Zeiten wichtiger denn je. Unsere Handlungsmöglichkeiten sind klein im Angesicht dieses Krieges, Lesha kann nicht ausreisen, und die Distanz zwischen Kyjiw und der sicheren Schweiz fühlt sich grösser an denn je. Doch es gibt eine Möglichkeit, Lesha zumindest finanziell zu unterstützen:
Schon im Sommer 2023 waren ausgewählte Bilder von Lesha in zwei verschiedenen Grössen und Editionen als Print erhältlich. Wir legen diese nun neu auf. Sie werden in Kyjiw auf Hahnemühle Fine Art Pearl gedruckt und innert 3 bis 4 Wochen verschickt. Sie können Sie hier bestellen. Alle Einnahmen gehen an Lesha.
Stellen wir uns drauf ein, dass die nächsten Wochen, Monate, Jahre unseren Einsatz brauchen werden. Für mehr Miteinander, mehr Verständnis, mehr Demokratie. Für eine gute Zukunft.
Mit Dank für Ihre Unterstützung und auf ein gutes 2025 – trotz allem!
Ihre Crew von Project R und der «Republik»
PS: Es gibt ein neues Angebot aus dem Klimalabor: ein kostenloser E-Mail-Kurs für alle, die in der Klimakrise aktiv werden wollen und nach Orientierung bei den ersten Schritten suchen. «Kurzweilig geschrieben, in höchstem Masse konkret. Freut und motiviert mich gerade sehr», schrieb uns einer der ersten Teilnehmer. Hier können Sie sich auch anmelden.
PPS: Sehen wir uns am 20. Januar? Bei unserer nächsten Veranstaltung sprechen wir mit der Historikerin Hedwig Richter und dem «Zeit»-Journalisten Bernd Ulrich über die Frage, wie eine Revolution zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen mit der Verteidigung der Demokratie einhergehen kann. Tickets sind ab sofort erhältlich.
PPPS: Wissen Sie, wie man Baumnüsse sinnvoll knacken kann? Wir auch nicht.
Covercredit: VOLLTOLL / Manuel Lopez
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