Stabil bleiben!

Offen wie nie: Über Einnahmen, Umsatzziele und zwei sehr spezielle Wochen.

Sehr geehrte Frau Verlegerin
Sehr geehrter Herr Verleger and everybody beyond!

Im Juni schloss die «Republik» das siebte Geschäfts­jahr ab. Als die «Republik» entstand, gingen die Gründerinnen in ihrem Business­plan davon aus, dass in diesem Geschäfts­jahr zum ersten Mal schwarze Zahlen geschrieben würden. Zwar werden wir Ihnen die offizielle Jahres­rechnung erst zur Urabstimmung im November vorlegen, aber wir können Ihnen jetzt schon berichten, dass wir diesem Ziel zumindest sehr, sehr nahe kommen werden.

An dieser Stelle ein Hinweis. Es folgen nun einige Daten und Hinter­gründe. Sollten Sie heute wenig Zeit oder Geduld haben: Am Schluss dieses Newsletters finden Sie eine wichtige Information zu einem ausser­gewöhnlichen Angebot.

Plan und Realität

Und damit zu den Zahlen. Wie einige von Ihnen sich vielleicht erinnern, erreichten wir dieses Ziel schon einmal. Im vierten Geschäfts­jahr, und damit deutlich früher als geplant, schlossen wir mit einer schwarzen Null ab. Doch wir rutschten im sechsten Geschäfts­jahr 2022/23 wieder ins Defizit.

Nun sind wir also zurück auf Kurs. Das ist ein Grund zum Aufatmen – aber nicht zum Zurück­lehnen. Denn es ist ja so: Einen angestrebten Zustand zu erreichen, bedeutet noch nicht, ihn auch zu halten. Und in den vergangenen zwölf Monaten haben wir zwei Dinge gelernt:

  1. Wir können äusserst diszipliniert sein, wenn es sein muss.

  2. Mit Disziplin allein kann man nicht überleben.

Lassen Sie uns das näher erläutern: Was uns im vergangenen Jahr besonders beschäftigt hat, war die Anzahl Verleger, genauer: das Verhältnis von Zugängen und Abgängen. Wir hatten seit Januar 2022 im Schnitt mehr Abgänge als Zugänge, was für ein leserinnen­finanziertes Medium bedrohlich ist. Was uns sehr freut, ist, dass wir diesen gefährlichen Trend nun vor mehr als einem halben Jahr brechen konnten. Seit März 2024 konnte die «Republik» die Verlegerinnen­zahlen stabilisieren. Einerseits hat dies damit zu tun, dass weiterhin im Schnitt 3 von 4 von Ihnen ihre Mitgliedschaft verlängern – vielen Dank! Andererseits gelang es uns ab dem Frühjahr auch, mehr neue Verleger an Bord zu holen.

Zu diesem Abschluss für die Republik AG gelangten wir aber nur in Kombination mit einer sehr disziplinierten Ausgaben­politik. Oder anders gesagt: Wir gaben weniger aus als geplant. Was im vergangenen Geschäfts­jahr gut funktioniert hat, ist aber kein Ansatz, den wir beliebig oft wiederholen könnten. Um die «Republik» in ihrer aktuellen Form weiter­zuführen, können wir nicht viel mehr einsparen. Schon die Einschnitte, die wir nochmals im Budget für das jetzt laufende Geschäfts­jahr machen mussten, tun weh. Wir haben ausserdem kaum Polster, um mögliche Defizite aufzufangen. Mehr Disziplin hat uns kurzfristig also sehr geholfen, die Finanzen wieder in den Griff zu bekommen. Längerfristig ist es aber keine Lösung. Konkreter: Wir müssen stabile Einnahmen haben. Das Projekt «Republik» befindet sich weiterhin in einer prekären Lage auf Messers Schneide.

Sie wollen diese Nachricht zum Anlass nehmen, an Bord zu kommen? Wir machen es Ihnen einfach: Aktuell haben Sie die Möglichkeit, dies zum Einstiegs­preis von 222 statt 240 Franken im ersten Jahr zu tun.

Ich komme an Bord!

Oder lieber ein Monatsabo? Auch dabei können Sie für 11 statt 22 Franken im ersten Monat einsteigen.

Monatsabo lösen

Einnahmen und Umsatzziele

Aktuell haben wir wieder über 27’000 Menschen in der Verlags­etage, was uns sehr freut! Vor allem, weil wir unseren Erfolg seit Beginn der «Republik» primär mit Blick auf die Verlegerinnen­zahlen beurteilt haben. Kein Wunder, hing doch die Existenz des Projekts seit seinem Start haupt­sächlich davon ab, ob genügend von Ihnen, liebe Verlegerinnen, Interesse daran haben. Und noch heute beurteilen wir die Frage, ob wir unseren Job gut machen, vor allem daran, wie viele Menschen an Bord kommen, mit uns in Dialog treten, ihre Mitgliedschaften Jahr für Jahr erneuern und uns weiter­empfehlen.

Die Verlegerzahl sagt uns zuverlässig, ob wir auf Kurs sind. Als Grundlage für eine detaillierte finanzielle Planung ist sie aber ziemlich ungenau: Nicht alle Verleger zahlen gleich viel – weil sie sich zum Beispiel eine reguläre Mitgliedschaft nicht leisten können, weil sie zu einem vergünstigten Einstiegs­preis an Bord gekommen sind oder weil sie uns mit mehr als den regulären 240 Franken unterstützen. Ausserdem haben wir neben den Mitgliedschafts- und Abonnements­beiträgen auch kleinere Erträge durch Spenden und Veranstaltungen.

Wir können uns keine grossen Schwankungen in den Einnahmen erlauben. Deshalb haben wir uns konkrete Umsatz­ziele gesetzt und möchten diese transparent mit Ihnen teilen. Schliesslich haben Sie ja in unser gemeinsames Unter­nehmen investiert. Liebe Verlegerinnen, lassen Sie uns über Geld reden.

Ähnlich wie die Ausgaben lassen sich auch die Einnahmen für einzelne Monate prognostizieren. Wir wissen, dass wir von Dezember bis März in der Regel den meisten Umsatz machen und insbesondere der Gründungs­monat Januar dafür ausschlag­gebend ist: Mehr als 5000 Verleger müssen um den 15. Januar entscheiden, ob sie ihre Mitgliedschaft verlängern. Die Sommer­monate hingegen bringen erfahrungs­gemäss viel weniger Verkäufe, und somit stehen dann auch weniger Verlängerungen an: Am Strand lässt es sich schlecht am Bildschirm lesen, und in den Ferien legen viele das Handy (und das Welt­geschehen) mal eine Weile beiseite. Mit diesem Wissen können wir ziemlich genau sagen, wie viel Umsatz in jedem Monat nötig ist, damit wir mit dem gesprochenen Budget ohne weitere Kürzungen durchkommen. Diese monatlichen Umsatz­ziele hat unser Controlling laufend im Blick. Und zwei wichtige Prüfpunkte sollten Sie sich merken:

Ende Oktober: Die «Republik» muss ein (kumuliertes) Umsatzziel von 1 Million Franken erreichen.

Ende Januar: Die «Republik» muss ein (kumuliertes) Umsatzziel von 3,5 Millionen Franken erreichen.

Die offene Republik

Bei diesen Zielen, das ist wichtig, geht es nicht um Profit. Auch nicht um Dividenden für Aktionärinnen. Sondern darum, dass wir unsere Ausgaben mit unseren Einnahmen decken können. Nur wenn die «Republik» rein leserinnen­finanziert am Markt bestehen kann – weil genügend Menschen bereit sind, für Journalismus zu zahlen –, kann sie überleben. Und das ist keine einfache Aufgabe. Denn wenn Sie als Verleger eine Mitgliedschaft oder ein Abo bezahlen, sind Sie in der Minderheit: Nach dem «Reuters Institute Digital News Report» sind nur 17 Prozent der Schweizer Bevölkerung überhaupt bereit, für Online-Nachrichten beziehungs­weise -Medien zu zahlen.

Erfreulicherweise haben wir in den letzten Monaten noch mehr dieser 17 Prozent überzeugen können und sind auf Kurs für das Umsatz­ziel im Oktober. Aber nach den Erfahrungen der letzten Jahre schlafen wir trotzdem weiter unruhig: Wie schon oft wird die Zeit bis und mit Januar zur Feuerprobe – können wir genügend Interessierte erreichen und von der «Republik» überzeugen? Deswegen beginnen wir heute mit einer besonderen Aktion: Wir öffnen die «Republik». Zum ersten Mal in unserer Geschichte können sich alle auf republik.ch unbeschränkt umschauen. Sich mit den Bern-Briefings der letzten Wochen in der Schweizer Politik up to date bringen, neue Lieblings­autorinnen entdecken oder mit einer Kolumne von Anna Rosenwasser eigene Gewissheiten hinter­fragen. Lesen Sie, wie die Pharma­industrie bei erhöhten Medikamenten­preisen trickst, welchen Einfluss wieder­kehrende Spar­runden auf den Schweizer Journalismus haben und wie das Netzwerk der AfD bis in die Schweiz reicht. Oder etwas ganz anderes. Von heute bis zum 13. Oktober können alle Beiträge auf republik.ch frei gelesen werden.

Zusätzlich lancieren wir besondere Einstiegs­angebote für die Jahres­mitgliedschaft und das Monats­abonnement. Einstiegs­angebote sind ein erprobtes Mittel, um noch unentschlossene Menschen dazu zu bewegen, etwas auszuprobieren. So möchten wir neue Menschen ansprechen, sie neugierig machen auf unseren Journalismus – und sie so in unsere Community holen. Vielleicht auch Sie? Wenn Sie also noch kein Verleger sind: Lernen Sie uns kennen! Überzeugen Sie sich davon, dass sich eine Mitgliedschaft lohnt.

Republik kennenlernen – ab CHF 11

Geht alles gut, hören Sie das nächste Mal von uns im November, zum Start der Urabstimmung und der Wahlen des Genossenschafts­rats und des Vorstands. Bis dahin kommen Sie gut durch den Herbst und die amerikanischen Wahlen!

Mit vielem Dank für Ihre Unterstützung.

Ihre Crew von Project R und der «Republik»

PS: Willkommen an Bord, Silvia Schiaulini! Die erfahrene UX-Expertin verstärkt seit dem 1. September unser Tech- und Produktteam.

PPS: Sind Sie heute schon Ihre 10’000 Schritte gegangen, haben Sie mindestens zwei Liter Wasser getrunken, Vitamin D eingenommen und Ihr Kind dazu aufgemuntert, von Hand zu schreiben? Nein? Kein Problem. Die «Republik» räumt mit gängigen Alltags­mythen und gefühlten Wahrheiten auf.

PPPS: In der Serie «Meine Testamente» schreibt Mely Kiyak über eine existenzielle Krisen­erfahrung und ergründet das Verhältnis zur eigenen Sterblichkeit. Ihre Texte handeln von Verlust und vom Wieder­gewinnen grund­legender Fähigkeiten wie Stehen, Gehen, Schlafen – und vom schwierigen Weg zurück zum Schreiben. Zum Abschluss der Serie unterhalten wir uns am 4. Oktober im Literatur­haus Basel mit Mely Kiyak über Krankheit und Tod als Teil ihres Schaffens. Und über ihre leiden­schaftliche Hinwendung zur Kunst in politisch düsteren Zeiten. Hier anmelden!

PPPPS: Die «Republik» wurde das erste Mal beim Medienqualitäts­ranking des Vereins Medien­qualität berücksichtigt – und stieg direkt auf Platz 3 ein. Wir freuen uns sehr – und gratulieren den Kolleginnen von NZZ und «Heidi News» zu den Plätzen 1 und 2.

PPPPPS: Wenn Sie jetzt mit einer Jahres­mitgliedschaft als Verlegerin an Bord kommen, haben Sie schon im November die Möglichkeit, Ihr Amt ganz konkret wahrzunehmen: Nicht nur ein neuer Genossenschaftsrat, sondern auch der Vorstand der Genossenschaft wird in der diesjährigen Urabstimmung gewählt.

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