Ziele erreicht, Hoffnungen übertroffen: Dank Ihnen hat die Republik eine Zukunft. Der Ausblick – und ein Versprechen.
Ladies and Gentlemen and everyone beyond
Heute ist der 31. März 2020, der Tag, vor dem wir uns gefürchtet haben. Der Tag, an dem der Republik die Schliessung drohte. Tatsächlich ist es ein Freudentag.
Dass im Rothaus nicht gefeiert wird und die Gänge stattdessen verwaist und leer sind, hat andere Gründe.
Zugegeben, der Newsletter vom Dezember war dramatisch. Aber dramatisch war auch unsere finanzielle Lage. Wären wir die letzten vier Monate bei den Verkäufen, Abo-Erneuerungen und im Fundraising ähnlich erfolgreich gewesen wie die vier Monate davor, stünden wir jetzt vor dem finanziellen Ruin.
Das Gegenteil ist der Fall. Nach vier Monaten der Unsicherheit ist die Erleichterung riesig. Wir haben die Ziele erreicht und übertroffen. Und die Republik hat definitiv eine Zukunft.
Wir forderten Sie zu entschlossenem Handeln auf. Und das haben Sie getan. Sie haben trotz Risiko Ihre Mitgliedschaften erneuert oder sind in schwierigen Zeiten neu an Bord gekommen. Sie haben uns mit kritischem Feedback geholfen, klarer zu sehen, und mit unterstützenden Nachrichten Energie gegeben. Sie haben einen höheren Mitgliedschaftspreis bezahlt, Abos verschenkt und als Komplizen tatkräftig geholfen, die Republik bekannter zu machen.
Ohne Ihre Entschlossenheit gäbe es die Republik nicht.
Danke.
Hier die Zahlen, in all ihrer Pracht:
Wir haben heute 22’778 Mitglieder und Abonnentinnen. 3778 mehr als unser Ziel von 19’000.
Wir haben im März 2020 so viele Abos und Mitgliedschaften verkauft, wie seit dem Start nicht mehr.
2281 Personen haben seit Dezember mehr als den regulären Preis bezahlt. Damit sind zusätzlich rund 700’000 Franken zusammengekommen.
950’000 Franken haben wir von neuen Investoren, Grossspenderinnen und Stiftungen erhalten.
Wir sind erleichtert, dankbar und motivierter denn je.
So viel Unterstützung hätten wir nicht erwartet. So wie wir auch nicht damit gerechnet haben, dass der Ausnahmezustand in der Republik nahtlos in einen noch ungleich grösseren Ausnahmezustand übergehen würde. Sie wohl auch nicht.
Nun können wir nicht mit Ihnen anstossen und nicht so feiern, wie wir uns das vorgestellt hatten. Dafür haben wir umso mehr zu tun.
Wir wollen uns nicht beklagen. Im Gegenteil. Es ist unverschämtes Glück, dass wir unsere Ziele gerade noch rechtzeitig vor dem richtigen Ausbruch der Corona-Krise erreicht haben. Und die Redaktion sich nun ganz auf ihren Job fokussieren und volle Kraft in den Journalismus stecken kann.
Denn in Ausnahmesituationen sind unabhängige, vertrauenswürdige Medien besonders wichtig. In kurzer Zeit werden sehr viele, sehr schwerwiegende, sehr riskante Entscheide gefällt. Und Menschen brauchen vernünftige Informationen, damit diese Entscheide vernünftig ausfallen.
Falls Sie ihn noch nicht kennen: Seit zwei Wochen verschickt die Republik einen täglichen Covid-19-Uhr-Newsletter. Damit Sie möglichst gut informiert sind, ohne andauernd die Newsticker lesen zu müssen.
Es ist ein kostenloses Angebot, das schon 21’910 Personen nutzen, die keine Mitgliedschaft und kein Abo haben. Sie, unsere Verlegerinnen, machen dies möglich. Und wenn wir gute Arbeit leisten, werden wir den einen oder anderen dieser Leser von einem Abo oder einer Mitgliedschaft überzeugen können.
Es wäre uns eine Ehre, wenn Sie Freunde und Bekannte auf den Covid-19-Uhr-Newsletter aufmerksam machen. Wir glauben, dass er für viele nützlich sein kann.
Und nun wollen wir Sie auf den aktuellen Stand des Irrtums bringen.
Eines unserer grossen Erkenntnisse der letzten Jahre: Transparenz lohnt sich. Ehrliche Informationen sind essenziell für ein vertrauensvolles Verhältnis. Und geteiltes Wissen ist die Grundlage für gemeinsames Handeln.
Das Cockpit, auf dem wir seit Anfang Dezember den aktuellen Stand der Dinge und die Ziele visualisiert hatten, war auch in den letzten Monaten ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Deshalb haben wir für Sie das Cockpit angepasst. So, dass Sie jederzeit sehen können, wie es um die Republik steht. (Eine «Unternehmenszustands-Seite» ist übrigens auch schon länger ein Wunsch der Verlegerschaft, wie wir bei einer kleinen Umfrage im Herbst erfahren haben.)
Eine Frage, die wohl viele von Ihnen umtreibt, lautet: Wie lange reicht denn nun das Geld der Republik?
Die kurze Antwort: Wahrscheinlich mindestens zwei Jahre.
Die ein bisschen längere Antwort: Wir haben jetzt über zwei Jahre Erfahrung als Unternehmen. Und der Schreck von Dezember sitzt uns immer noch in den Knochen. Das lässt uns jetzt konservativ rechnen, haushälterisch handeln – und Probleme am Horizont proaktiv angehen. Daraus ergibt sich folgende Rechnung:
Solide Verkäufe (weniger als 2019 und 2018) + gute, aber nicht bemerkenswerte Erneuerungen (besser als in ersten Jahr, schlechter als die letzten Monate) + etwas tieferes Budget = sicher Geld bis Winter 2021/2022.
Und ein Versprechen dazu: Wir haben aus der Vergangenheit gelernt und eine bessere und langfristigere Finanzplanung etabliert. Niemand im Rothaus will nochmal in die gleiche Situation geraten. Wir werden jetzt auch nicht in einen Wachstumsrausch verfallen. Die Redaktion und das Unternehmen funktionieren grundsätzlich gut. Wir werden sie optimieren und pflegen – aber nicht aufblasen.
Doch auch ganz nüchtern betrachtet, liegt weiter ein steiniger Weg vor uns. Das hat mit unserem Finanzierungsmodell zu tun. Mit ungefähr 25’000 Verlegerinnen wäre die Republik selbsttragend. Aber nur, wenn sie dauerhaft 25’000 Verlegerinnen hat. Bei einer durchschnittlichen Erneuerungsrate von 75% (wir schätzen das als ambitioniert, aber machbar ein) würden wir jährlich ungefähr 6000 Verleger verlieren. Und müssten also genau so viele neue finden, um bei 25’000 zu bleiben. Das sind im Schnitt gut 500 neue Mitglieder und Abonnenten pro Monat.
Die Herausforderung bleibt bestehen – und gemeinsam meistern wir sie.
Nun wollen wir uns – wie erwähnt – wieder voll auf guten und nützlichen Journalismus fokussieren. Besser werden. Für Sie. Und für viele weitere Menschen. Im Moment sind die Kassen der Republik dafür gefüllt.
Das verdanken wir auch unseren neuen Investorinnen, Grossspendern und der Unterstützung von Stiftungen.
Es ist uns eine Ehre, Ihnen diese kurz vorzustellen: Andrea Jansen, Even Meier, Catherine Burkhard und Nicolas Müller, Sara und Jan Rüegg, Sebastian C. Schröder, Michael Wehrli, Monoceros Holding AG, Volkart Stiftung und Stiftung für Medienvielfalt.
Sobald alles Administrative erledigt ist, werden wir die Investoren auch auf unserer Aktionariats-Seite aufschalten.
Einen grossen, besonderen Dank möchten wie an dieser Stelle nochmal an alle unsere über 1000 Komplizinnen aussprechen. Ohne ihren Einsatz wäre das Erreichen unserer Ziele niemals möglich gewesen. Sie haben in ihrem Bekanntenkreis heftig die Werbetrommel gerührt, an Bahnhöfen Flyer verteilt, Fahnen an den Balkonen befestigt oder fleissig Postkarten versendet. Danke für die Zeit und Kreativität, die Sie in die Republik investiert haben.
Und danke auch an alle, die gespendet haben, Abos verschenkt, trotz Risiko die Mitgliedschaft verlängert und den Preis grosszügig erhöht haben. Danke. Es ist uns eine Ehre, für Sie die Republik zu machen.
Die Republik war immer und wird immer ein Projekt von vielen für viele sein. Wir werden auch in Zukunft auf die Komplizenschaft und das Engagement von Verlegerinnen bauen. Wenn Sie Lust haben, mitzuhelfen: Auf unserer neuen Mitmach-Seite finden Sie alles Wichtige dazu. Es würde uns freuen, Sie dabeizuwissen.
Es waren harte vier Monate. Und es waren gute vier Monate. Was wir daraus gelernt haben: In einer Krise steckt manchmal wirklich eine Chance.
Vielen Dank!
Die ganze Crew der Republik und Project R
PS: Sie sind noch nicht an Bord der Republik? Werden Sie jetzt Mitglied oder Abonnentin.
Korrektur: In einer ersten Fassung des Newsletters schrieben wir, dass 30’216 Personen ohne Mitgliedschaft oder Abo den Covid-19-Uhr-Newsletter abonnierten; tatsächlich waren es 21’910 Personen. Insgesamt abonnierten 30’216 Personen den Covid-19-Uhr-Newsletter. (Stand am 31. März 2020 um 11:40 Uhr.)
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